Steht also auf der Stromleitung (immer) drauf, wie hoch der beispielsweise Kupfer-Anteil in der Legierung ist? Und kann man sich (noch) darauf verlassen?
Das hier erwähnte Installationskabel hat nach VDE xxxx bestimmte Eigenschaften zu erfüllen. Das ist unter anderem eine gewisse Belastbarkeit, deren Höhe (je nach Verlegungsart und Umgebungstemperatur) unter anderem dadurch zum Ausdruck gebracht wird, dass das Kabel mit maximal x Ampere (je nach Querschnitt unter Einbezug div. Rahmenbedingungen) abgesichert werden darf. Dabei darf (je Längeneinheit) ein bestimmter Spannungsabfall nicht überschritten werden. Werden diese Parameter (in den zulässigen Grenzen) eingehalten, ist für den Kabelhersteller eigentlich alles in Butter, denn mit welchem Werkstoff (bzw. mit welchem Kupferanteil) dies erreicht wird, sagt die Vorschrift streng genommen nicht aus. Da schlussendlich die Grösse des verwendeten Querschnittes vom Errichter der Elektroanlage ausgewählt (und verantwortet!) werden muss, kann man ohnehin nicht davon ausgehen, dass eine Leitung mit bestimmtem Aderquerschnitt per se mit "so-und-soviel" Ampere belastet werden darf. Einige Umgebungsbedingungen und die Verlegeart sind dabei zu beachten. Von gewissen "Reserven" darf man indes immer ausgehen, die ein solches Kabel hat (oder zumindest hatte). Mittlerweile scheinen einige Hersteller diese Reserven wieder aufzuzehren, indem Kabel in Verkehr gebracht werden, die zwar die zulässigen Grenzwerte noch (gerade) erfüllen, dies aber eben mit leicht veränderten Legierungen und/oder leicht reduziertem Querschnitt tun. (Logischerweise mit reduzierten Reserven... ...aber die stehen in der Norm wohl nicht zur Debatte.). Dies mag im Übrigen auch für andere (mechanische) Grenzwerte gelten - wo man früher noch nach der Maxime "viel hilft viel" handelte, wird in Zeiten knapper werdender Rohstoffe eben "hart an der Grenze optimiert". Wer natürlich auf seinem Kabel einen Kupfer-Reinheitsgrad von 100% oder einen Querschnitt x garantiert, dies aber nachweislich nicht einhält, begeht wohl Etikettenschwindel. Dass solcher Schwindel tatsächlich begangen wird, dürfte nicht neu sein. Von gefakten VDE- und GS-Siegeln liest man immer wieder. Gerade die superbillige Verlängerungsleitung oder die Mehrfachsteckdose ist ein beliebtes "Fälschungsobjekt" aber "gefaket" wird heute eigentlich so gut wie alles (!!!).
Auf unsere geliebten (und heiss dis(p/k)utierten) Audio- und Lautsprecherkabel treffen diese VDE-Normen, die für Installationskabel, gelten im Übrigen nicht zu... ...hier ist deshalb dem "Vodoo-Zauber" auch Tür und Tor geöffnet. Nun fliessen hier natürlich auch ganz andere Ströme und so ein Verstärker ist nun mal auch keine "harte" Spannungsquelle. Bevor also ein Lautsprecherkabel warm wird, haben sich wohl schon längst die Endstufentransistoren und die Lautsprecherspulen "schlafen gelegt"... ...oder die Ohren des Betreibers
Gruß
P.