Zumal ich Dienste wie Spotify total super finde. Von Abos ist da keine Rede, man zahlt für den laufenden Monat und wenn man mal nicht zahlen will oder kann, nutzt man automatisch den Freien Dienst anstatt Premium.
Sorry, aber diese ganze „Den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen“ und die „das böse böse Internet“ Nummer kann ich nicht ab, genau wie „früher war alles besser“. Das nervt tierisch.
Nie war das Angebot so groß, so gut und so günstig wie jetzt. Wer Spotify, Deezer, Apple Music oder sonstwas als Premium Angebot nutzt, weiß wovon ich rede. Die Qualität ist hervorragend und man kann auf jedem billigen Smartphone Tausende von Songs speichern, das was es bei Den Diensten nicht gibt, kann man sich online bei iTunes oder Amazon Music oder sonstwo für einen Euro pro Song kaufen und ganz Rare Sachen aus seinem Privatbestand digitalisieren oder von CD Rippen, dann in einen Ornder ziehen und auf Spotify importieren, das kann man dann von allen Endgeräten auf denen man den Dienst installiert hat hören und speichern und Mischlisten aus Spotify Songs und eigenen Dateien machen.
Es gibt vergünstigte Abos für Schüler und Studenten, Geschenkaktionen und kostenlose Probeabos ohne nachträgliche Bindung. Genau so ist es auch mit Netflix und co.
Die Masse an Zuhörern und Zuschauern würde drastisch einbrechen, wenn die ihre Gebühren stark anheben und je weniger Kunden erreicht werden, umso weniger Gewinn machen die auch.
Außerdem gibt es so viele dieser Dienste, die konkurrieren. Früher gab es nur einen Kabel und Telefonanbieter und alles war Schweineteuer. Man musste für Musik und Video unfassbar viel Geld ausgeben. Heute bekommt man einen ganzen BluRay Player für 70 Euro, in den 80er Jahren hat man für einen Film auf Videocassette so viel bezahlt und die Leihgebühren in Videotheken waren auch nicht sehr günstig, wenn man dann noch bedenkt, dass man für eine Kopie 2 Recorder, Kopierschutzkiller und eine leere Cassette brauchte, wurde das Ganze noch teurer.
Genau so war es mit Musik, gute Tonbandgeräte und Cassettenrecorder waren teuer und gute Cassetten ebenfalls nicht billig. In Anbetracht der Masse an Musik, die ich uneingeschränkt ohne Qualitätsverlust auf Spotify hören kann und die Länge einer oder zwei Cassetten sind die Preise von früher eine echte Unverschämtheit.
Ich weiß echt nicht was ihr wollt. Dieses „geschadet hat es uns nicht“ sagt man eben, weil es nichts anderes gab. Niemand kann beurteilen, wie die Freizeit verlaufen wäre, wenn man damals schon die Masse an Medien zur Verfügung gehabt hätte wie heute, aber man hatte ja nicht das verrauschte Mono Radio weil es einem Spaß machte, sondern weil es halt nix anderes gab oder Stereo noch viel teurer war.
Und genau so ist es mit dem UKW Rundfunk: Ich befürworte das im Kabel total, denn ich brauche UKW zuhause schlicht und ergreifend nicht mehr. Mobil ist es nach wie vor notwendig und ich sage auch nichts gegen das System, aber ich hätte nichts dagegen, wenn es endlich mal einen vernünftigen Fortschritt in Richtung Digitalradio geben würde.
Und ganz ehrlich: Dieser Einwand mit dem Krisenfall. Wenn da echt übel ne Bombe einschlägt, kann man analoge Sender genau so zerstören und bei einem Atomunglück funktionieren sowohl analoge als auch digitale Sender nicht mehr, es sei denn sie sind röhrenbetrieben.
Ansonsten gibt es auch digitale Not und Mobilsender? Wieso pocht man dann darauf, dass in so einem Fall analog auf Langwelle gesendet werden muss? Als hätte jeder ein Dampfradio für den Notfall im Keller, das ist schon spätestens seit den 70er Jahren bei einem Großteil der Bevölkerung nicht mehr der Fall.
Natürlich ist es schade um die ganzen tollen UKW Tuner, aber wozu brauche ich die denn zuhause noch, wenn es so viele andere Empfangsmöglichkeiten gibt? Auch Online Streams sind schon seit einigen Jahren eine echte Alternative und ich nutze eigentlich zuhause nur noch Internetradio. Da ist ein kleiner Transmitter an meinem Internetradio Tuner und so kann ich sogar meine UKW Radios damit befeuern und in jedem Raum meine Lieblingssender hören, die es nicht auf UKW und nicht im Kabel gibt.
Auch das DXen und Sender in Mono empfangen, die von weit weg kommen entfällt so ganz. Ich muss mir keine Gedanken mehr machen woher der Sender kommt, den ich hören mag. Solang die Bitrate einigermaßen hoch ist, ist der Klang ausreichend bis hervorragend, wenn das Optimod nicht sein Übriges tut.
Und auch das Radio an sich was hier häufig romantisiert wird... ich bin mir da gar nicht sicher, ob das früher Alles so viel besser war, ich denke es waren spezielle Sendungen, die man gern gehört hat, aber das normale Tagesprogramm war doch meist auch nicht besser als jetzt auf den Oldiewellen. Vor den 80ern will ich z.B. Kein hr3 gehört haben, bis auf einige Sendungen vielleicht, aber die alten Tonbandmitschnitte aus den 70ern, die ich habe, sind von der Musik her echt zum Kotzen. Bis auf Easy Listening und einige englische Titel, laufen da nur ganz fürchterliche Schlager und auch Volksmusik.
Lediglich der Sound war ohne Optimod teilweise echt besser, wobei es da auch auf die Anwendung an kommt. Im Auto oder ander Arbeit ist der Deutschlandfunk echt anstrengend, weil die Dynamiksprünge schon sehr groß sind, da ist Optimod eine gute Sache. Zuhause nervt mich das Optimod aber auch.
Die Kultur und Wortsender der öffentlich rechtlichen klingen aber nach wie vor hervorragend und so eine breite Auswahl in der Qualität hatte man vor 30 oder 40 Jahren nicht. Manchmal denke ich, das halbe Forum meint, Alle Leute hätten eine Sammlung historischer Empfangsgeräte zuhause. Das ist aber Blödsinn. UKW wird es terrestrisch noch lange geben, man hat also immernoch genug Möglichkeiten, seine Klassiker zu nutzen und zur Not tut man es halt wie ich per Transmitter und kann senden was man will.
Sich darauf vorzubereiten hatten wir nun alle lang genug Zeit. Kaum ein Medium hält so lange wie UKW nun schon auf dem Buckel hat und dem Konsumer wird genug Zeit gelassen günstig auf ein anderes System umzusteigen.
LG Tobi